Jahresbericht
2024

Einblicke in das Jahr 2024

Tauchen Sie ein in die Geschichten unserer Kund*innen, Gäste und Mitarbeitenden, in die Welt der Zahlen, Fakten und Indikatoren des letzten Jahres:

  • Ein neues Zuhause erhalten: Nachdem das altehrwürdige Haus an der Kursaalstrasse 6 während 32 Jahren rund zwanzig Kund*innen von Wohnenbern ein Zuhause geboten hatte, entschied sich die Stiftung Scherbarth im vergangenen Jahr, den Mietvertrag nicht zu verlängern. Zum Beitrag
  • Schutz und Stabilität bieten: Im Januar 2024 hat der Verein Wohnenbern die FrauenWG unter sein Dach genommen. Das frauenspezifische Angebot für zwölf Frauen und ihre Kinder bietet Schutz und Stabilität und erfreut sich mit insgesamt 181 Anfragen grosser Nachfrage. Zum Beitrag
  • Zusammenhalt fördern: Mit insgesamt 4'270 Gästen an 124 Anlässen hat das DOCK8 seine Bedeutung als Ort der Kultur in der Stadt Bern weiter ausgebaut. Es sind doppelt so viele Veranstaltungen wie im Vorjahr. Zum Beitrag
  • Engagiert mitarbeiten: Die Beschäftigungsplätze im DOCK8 sind für viele Menschen, die bei Wohnenbern ein Zuhause gefunden haben, ein wichtiger Stabilitätsfaktor. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr über 2’350 Stunden geleistet. Zum Beitrag
  • Kompetent arbeiten und gesund bleiben: 2024 hat sich Wohnenbern zum Ziel gesetzt, die Gesundheit und die Zufriedenheit aller Mitarbeitenden durch eine Job-Stress-Analyse zu evaluieren. Beim Umsetzen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) wurde der Verein von der Gesundheitsförderung Schweiz unterstützt. Zum Beitrag
  • Qualität messen: 88% unsere Kund*innen bewerten in der alle zwei Jahre stattfindenden Befragung ihre Wohnbegleitung als ganz (72%) oder eher (16%) ihren Bedürfnissen entsprechend. Zum Beitrag
  • Genau rechnen: Auch 2024 war wie immer auch rechnerisch ein aussergewöhnliches Jahr.Der Verein musste viele nicht budgetierte Kosten vor allem im Bereich erhöhteSicherheitsvorkehrungen wegen erhöhter Gewaltbereitschaft stemmen. Wir sindfroh, ging die Jahresrechnung trotzdem auf. Zum Beitrag
  • Fein essen und geniessen: Nach drei Jahren Aufbau hat sich der soziale und inklusive Gastronomiebetrieb DOCK8 in der Stadt Bern als feste Grösse etabliert
    – bekannt für feines und gleichzeitig kostengünstiges Essen, die vergünstigten 5-Franken-Solimenus, inklusive Veranstaltungen, ein niederschwelliges Beratungsangebot und vor allem für eine gelebte Willkommenskultur gegenüber allen Menschen. Zum Beitrag

Ein herzliches Dankeschön

Wir blicken mit grosser Dankbarkeit auf ein Jahr voller Engagement, Solidarität und gemeinsamer Erfolge zurück. Unser besonderer Dank gilt allen, die uns ihr Vertrauen geschenkt und unsere Arbeit im vergangenen Jahr unterstützt haben.

Ein herzliches Dankesschön geht an unsere Kundinnen von Wohnenbern und die zahlreichen Besucherinnen des DOCK8 Restaurant · Beratung · Kultur. Ihr Vertrauen in unsere Organisation motiviert uns täglich.

Für die finanzielle Unterstützung im Bereich Wohnen danken wir der Direktion für Bildung, Soziales und Sport (BSS) der Stadt Bern sowie dem Naturalverpflegungsverband (NVV). Ebenso möchten wir den zahlreichen Immobilienverwaltungen, Stiftungen und privaten Vermieter*innen unseren Dank aussprechen – durch ihre Kooperation ermöglichen sie zentrale Zugänge zu Wohnraum.

Im Bereich Inklusion und soziokulturelle Teilhabe danken wir unseren beiden Vertragspartnern, der evangelisch-reformierten und der römisch-katholischen Gesamtkirchgemeinde Bern. Durch ihre kontinuierliche Unterstützung konnte das DOCK8 als lebendiger und offener Ort für Begegnung und kulturellen Austausch weiterwachsen.

Unser grosser Dank gilt auch unserer Präsidentin Annette Lehmann, den Vorstandsmitgliedern Giovanna Battagliero, Jürg Brechbühl, Simona de Berardinis, Kevin Gerber und Beatrice Schild sowie dem beratenden Mitglied Ralph Miltner von der Stadt Bern. Ihr Engagement für unseren Verein ist von unschätzbarem Wert!

Und vor allem bedanken wir uns beim gesamten Team von Wohnenbern und dem DOCK8. Ihre Arbeit und Ihr unermüdlicher Einsatz prägen das Gesicht unseres Vereins und bringen unsere Werte und Ziele tagtäglich zum Ausdruck.

Ein besonderes Dankesschön gilt ebenfalls allen Spender*innen und Unterstützer*innen. Dank ihrer Beiträge konnten im vergangenen Jahr über 1380 Solimenüs, zahlreiche kostenlose Getränke, rund 160 Weihnachtsgeschenke sowie gemeinsame Essen zu Ostern und Weihnachten realisiert werden. Auch individuelle Hilfe, inklusive Veranstaltungen, Hausfeste, Sommergrillabende und herbstliche Spezialmenüs wurden durch ihre Unterstützung möglich gemacht.

Wir danken Ihnen allen für Ihr Vertrauen, Ihre Solidarität und Ihre Mitgestaltung!

Annette Lehmann,
Präsidentin Wohnenbern

Karin Hofmann
Geschäftsführerin Wohnenbern

Der Präsenz- und Beratungsdienst von Wohnenbern gibt Ihnen rund um die Uhr Auskunft unter der Nummer 031 332 97 97.
Rufen Sie uns an!

Facts and Figures

1381
Solimenüs serviert
124
Inklusive Veranstaltungen
durchgeführt
172
Kund*innen unterstützt
1299
Anfragen Präsenz- und Beratungsdienst entgegengenommen
608
Anmeldungen bearbeitet
64
Mitarbeitende beschäftigt (Wohnenbern 51 und DOCK8 13)
1381
Solimenüs serviert
124
Inklusive Veranstaltungen
durchgeführt
172
Kund*innen unterstützt
1299
Anfragen Präsenz- und Beratungsdienst entgegengenommen
608
Anmeldungen bearbeitet
64
Mitarbeitende beschäftigt (Wohnenbern 51 und DOCK8 13)
4270
Gäste an Events bewirtet
270
Pubquiz-Fragen gestellt
7459
Mittagsmenüs im DOCK8 serviert
446
Amaretti verkauft
1119
Liter hausgemachter Eistee verkauft
4270
Gäste an Events bewirtet
270
Pubquiz-Fragen gestellt
7459
Mittagsmenüs im DOCK8 serviert
446
Amaretti verkauft
1119
Liter hausgemachter Eistee verkauft
Kennzahlen
2024
2023
Veränderung
Anmeldungen bearbeitet
608
365
↑ 243 (+67%)
Inklusive Veranstaltungen durchgeführt
124
74
↑ 50 (+68%)
Solimenü serviert
1381
1156
↑ 225 (+19%)
Mitarbeitende beschäftigt
64 (51 + 13)
49
↑ 15 (+31%)
Kund*innen unterstützt
172
160
↑ 12 (+8%)

Wenn auch Sie Wohnenbern und das DOCK8 unterstützen möchten, bedanken wir uns von Herzen für Ihre Spende.

Für die Realisierung des Jahresberichts 2024 danken wir Silvan Borer und Pia Neuenschwander für Fotografie, Illustrationen und Animationen und LUNAVERSA® für die Idee und Umsetzung unseres 3. digitalen Jahresberichts.

Ein neues Zuhause erhalten

Nachdem das altehrwürdige Haus an der Kursaalstrasse 6 während 32 Jahren achtzehn Kund*innen von Wohnenbern ein Zuhause geboten hatte, entschied sich die Stiftung Scherbarth im vergangenen Jahr, den Mietvertrag nicht zu verlängern.

Dieser schwer verständliche Entscheid war nicht nur für uns, sondern vor allem für viele unserer langjährigen Kund*innen ein grosser Schock. Denn: Wo findet eine gemeinnützige Organisation so kurzfristig bezahlbaren Wohnraum für knapp zwanzig Menschen mit geistigen und psychischen Einschränkungen?

Schnell wurde klar, dass nur eine konkrete Option in Frage kam: der sich im Umbau befindliche Moritzweg 7.

Für diese Liegenschaft hatte Wohnenbern vom Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik sowie von Immobilien Stadt Bern die Zusicherung erhalten, die 24 neuen Studios und Zweizimmerwohnungen im Gesamtmietvertrag übernehmen zu dürfen. Eine Rettung in der Not – und ein echter Glücksfall!

Trotz des grossen logistischen Aufwands verlief der Umzug im April 2025 sehr erfolgreich. Auch wenn die neuen, individuellen Wohnungen für unsere Kund*innen eine klare Verbesserung der Wohnsituation darstellen, hinterliessen der Abschied vom vertrauten «alten Zuhause» im Breitenrain, die ungewisse Zukunft und der Neubeginn in einem fremden Quartier ihre Spuren.

Unser besonderer Dank gilt Immobilien Stadt Bern für die grossartige Zusammenarbeit während der Umbauphase sowie der Nachbarschaft im Murifeld für das herzliche Interesse und Wohlwollen, das sie uns an der Eröffnungsveranstaltung so zahlreich entgegengebracht hat.

Wir freuen uns auf den Neuanfang im Murifeldquartier!

260 Kisten werden an der Kursaalstrasse 6 gepackt
und mit Namen und neuer Wohnungsnummer beschriftet
Transport der Kisten an den Moritzweg 7 durch das Hauswartteam
Nach 32 Jahren: Adieu Kursaalstrasse 6!
Unter dem Fenster ist noch «Sozialwerke Pfarrer Sieber» zu lesen.
Ein Willkommensgruss in der neuen Wohnung am Moritzweg 7
Marc Hurni macht sich daran, die Kisten im
neuen Zuhause wieder auszupacken.
Das erste Zmittag steht im Innenhof parat

Schutz und Stabilität bieten

Im Januar 2024 hat der Verein Wohnenbern die FrauenWG unter sein Dach genommen.
Das frauenspezifische Angebot, das zwölf Frauen und ihren Kindern Schutz und Stabilität bietet, erfreute sich im Verlauf des Jahres mit insgesamt 181 Anfragen grosser Nachfrage.

Da die zwölf Plätze der FrauenWG am Egelsee von der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion nur befristet bewilligt wurden, begab sich Wohnenbern schon bald nach der Übernahme auf die Suche nach einem neuen Standort. Fündig wurden wir an der Bühlstrasse 19A – wo eine wundervolle Villa frei wurde.

Der Umzug findet im Juli 2025 statt.

Die meisten Frauen haben viel Belastendes erlebt. Im Vordergrund stehen die Stabilisierung und der Aufbau des Selbstvertrauens in einem geschützten Rahmen.

Mit den Kund*innen führen wir regelmässig Beratungsgespräche. Im Vordergrund stehen die Themen Gesundheit, Wohnen, Vernetzung, Finanzen/Budget und Erziehungsfragen. Das Angebot versteht sich als abstinenzorientiert.

Das Büro befindet sich im selben Gebäude wie die Wohnräume und ist tagsüber meist durch eine Fachperson besetzt. Abends und an den Wochenenden ist ein Nachtteam im Einsatz, welches gemeinsame Abendessen begleitet, einmal wöchentlich eine Kund*innensitzung moderiert, sich hauswirtschaftlich betätigt, viele offene Ohren für Alles anbietet und in der Nacht für Notfälle da ist.

Dieses Nachtpikett vermittelt den Kund*innen viel Sicherheit. Weiterhin ergänzt wird das Team durch zwei Köchinnen, die unter der Woche jeweils ein Abendessen zaubern. Auch die Hauswartschaft von Wohnenbern ist regelmässig vor Ort und verteilt einen adretten Spirit in unseren Gemeinschaftsräumen.

Die FrauenWG ist eine äusserst lebendige, vielseitige WG mit zahlreichen Themen und Herausforderungen und ein einzigartiges Angebot im Kanton Bern.

Zusammenhalt fördern

Mit insgesamt 124 Anlässen im Jahr 2024 hat das DOCK8 seine Bedeutung als Ort der Kultur in der Stadt Bern weiter ausgebaut. Es sind dies doppelt so viele Veranstaltungen wie im Vorjahr. Insgesamt wurden 4'270 Gäste willkommen geheissen.

Engagement und Begegnungen im Quartier
Besonders erfreulich ist die Bandbreite der Veranstaltungen sowie die Initiative und Partizipation vieler Menschen aus der Nachbarschaft, der Siedlung und von Kund*innen von Wohnenbern. Die Begegnungen zwischen Künstler*innen, Gästen des DOCK8 sowie Bewohner*innen aus dem Quartier und der Stadt sind inspirierend und bereichernd. Sie ermöglichen Teilhabe, insbesondere für jene, die nicht selbstverständlich Zugang zu sozialen und kulturellen Angeboten haben. Die offene Atmosphäre im DOCK8 schafft einen Ort, an dem sich alle willkommen fühlen und unkomplizierte Unterstützung jederzeit gegeben ist.
Highlights aus dem Team
Das Soziokulturteam besteht aus Mitarbeitenden aller drei Trägerorganisationen. Hier ein Einblick in einige der vielen Höhepunkte aus dieser Arbeit:

Janina Gonnella, Sozialarbeiterin bei Wohnenbern, organisierte das Sommerbräteln mit Kund*innen von Wohnenbern. Sie war begeistert von den vielen schönen Begegnungen.

Die Kinder- und Jugendsachenbörsen und der Free Shop von Marie-Louise Fries, Sozialarbeiterin der Kirchgemeinde Frieden, schuf neue Begegnungsräume.

In den Philo-Kafis, welche ein Kunde von Wohnenbern ins Leben rief, stand der Austausch im Zentrum. Moderiert wurden sie von Pfarrer Christian Walti der Kirchgemeinde Frieden.

Für grosse Begeisterung sorgten die kostenlosen Haarschnitt-Events mit der Initiative cut’n’go vom Hiphopcenter Bern.

Die Theatergruppe «das Ventil» war mit ihrem eindrücklichen Theaterabend „Hochhinaus“, organisiert von Andrea Meier, kath. Kirche Region Bern, zu Gast und beglückte ein sehr durchmischtes Publikum.
Sommerbräteln 2024
Nachhaltiger Nachmittag
Ausstellungen 2024

Kunst und Kreativität hatten auch letztes Jahr einen festen Platz im DOCK8. Dazu fanden acht Ausstellungen statt:

Fanny Hartmann präsentierte ihre beeindruckenden Zeichnungen, während die Heilpädagogische Schule Lyss mit Weihnachtsgeschichten der Kinder berührte. Stefan Gasser stellte Landschaften aus seinem Leben aus, Peter Lauener Graffitis der alten Warmbächlibrache und Aufnahmen weiterer beeindruckender Orte. Lydias Viren und Bakterien faszinierten jung und alt.

Ausstellung von Peter Lauener
Heilpädagogische Schule Lyss
Lydias Viren und Bakterien
Gemeinsame Treffen mit nachhaltiger Wirkung

Veranstaltungen, die aufeinander aufbauen und langfristige Verbindungenfördern, spielen im DOCK8 eine bedeutende Rolle. Die Lesungen mit Nelly Schenk (ATD Vierte Welt) schufen wertvolle Räume für Reflexion und Austausch. Mental Health Workshops sensibilisierten für psychische Gesundheit und gaben Impulse für die Weiterentwicklung. Das «Pix Mix» zum Thema «Hesch Zyt?» aus unserem Netzwerk Nachhaltigkeit, das von Anouk Haehlen und Zoe Lehmann der katholischen Kirche getragen wird, bot spannende Einblicke und neue Perspektiven für einen bewussten Alltag.

Pix Mix Nachhaltigkeitswoche 2024
Solimenüs - Zugang für alle

Mit den Solimenüs schafft das DOCK8 Zugang zu einem Restaurant für Menschen, die sich ein Essen auswärts sonst nicht leisten können. Diese Mahlzeiten bieten nicht nur eine warme Speise, sondern auch einen Ort der Begegnung, an dem alle willkommen sind. So ermöglicht der Gastronomiebetrieb soziale Teilhabe und Gemeinschaft auch über den Genuss von Essen hinaus. Täglich serviert das Gastroteam im Durchschnitt fünf Solimenüs.

Blick nach vorne

Wir freuen uns darauf, auch im kommenden Jahr viele Menschen zusammenzubringen, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und Teilhabe für alle zu ermöglichen. Mehr zu unserem Programm finden Sie hier.

Text: Nicole Wehinger Koordinatorin Soziokultur DOCK8

Engagiert mitarbeiten

Die Beschäftigungsplätze bei Wohnenbern und im DOCK8 sind für viele Menschen, die bei Wohnenbern ein Zuhause gefunden haben, ein wichtiger Stabilitätsfaktor.
«Oftmals sind die Menschen unverschuldet in eine Schieflage geraten», sagt Mathias Zehnder, Küchenchef ad interim. «Wir geben allen eine Chance.»

Im Jahr 2024 stellte Wohnenbern 34 Personen Beschäftigungs- und Arbeitseinsatzmöglichkeiten in der Küche, im Service und in der Hauswartung zur Verfügung. Insgesamt wurden über 2’350 Stunden geleistet – das entspricht rund 280 Arbeitstagen.

Von den 34 eingesetzten Personen waren 29 Kund*innen von Wohnenbern, 5 kamen über externe Integrationsangebote zum Einsatz bei Wohnenbern oder im DOCK8.

Kompetent arbeiten und gesund bleiben

2024 hat sich Wohnenbern zum Ziel gesetzt, die Gesundheit und die Zufriedenheit aller Mitarbeitenden durch eine Job-Stress-Analyse zu evaluieren. Beim Umsetzen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) wurde der Verein von der Gesundheitsförderung Schweiz unterstützt.

Der Rücklauf der Mitarbeitendenbefragung (Job-Stress-Analyse) im Sommer 2024 lag bei beeindruckenden 92 %. Im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt schnitt Wohnenbern sehr gut ab: Die Arbeitszufriedenheit sowie die emotionale Bindung zur Organisation lagen bei starken 81 %. Besonders erfreulich war, dass im Durchschnitt drei der zentralen Ressourcen besonders hoch ausgeprägt waren:
·      die Unterstützung durch Führungspersonen
·      die allgemeine Wertschätzung
·      der Handlungsspielraum

Trotz der positiven Ergebnisse wurden auch Bereiche mit Optimierungspotenzial sichtbar. Dazu zählen beispielsweise:
·      die körperliche Belastung im Gastroteam
·      die fehlende Ganzheitlichkeit der Aufgaben im Nachtteam
·      Arbeitsunterbrechungen innerhalb des Wohnteams

Im Rahmen eines ganztägigen Teamtags konnten alle Mitarbeitenden aktiv Massnahmen mitgestalten, um Gesundheit und Zufriedenheit nachhaltig zu fördern. Diskutiert und beschlossen wurden unter anderem:
·      klar definierte Rollen und Verantwortlichkeiten
·      Transparenz über Mitspracherechte
·      die Festlegung von Handlungsspielräumen und Kompetenzen

Als erste konkrete Folge fand bereits im Dezember ein Workshop mit Reto Züblin, Geschäftsleiter Sora für junge Erwachsene und Familien, zum Thema Agile Organisation statt. Ein weiterer zentraler Entwicklungspunkt war die Feedbackkultur. Als Massnahme und Leitmotiv wurde deshalb das Jahresmotto «Feedback als Upgrade» für 2025 gewählt.

Am Teamtag im September konnte das Team in einem «Kochworkshop» in der Füüri auf die Probe gestellt werden!

Wohnenbern ist neu QuaTheDa-zertifiziert!

Wohnenbern hat die QuaTheDA-Zertifizierung am 3. und 4. November 2024 erfolgreich abgeschlossen. Darüber freuen wir uns sehr und sind stolz, dass die hohe Kompetenz der Mitarbeitenden auch von offizieller Seite her bestätigt wurde!

Facts and figures Mitarbeitende Wohnenbern und DOCK8

2024 zählte das Team von Wohnenbern 51 Mitarbeitende (37 in 2023) in 2840% Vollzeitstellen (2340 % in 2023).
Davon fielen:
- 320 % auf die Geschäftsleitung  
- 1175 % auf die Wohnbegleitung und psychosoziale Beratung  
- 220 % auf die Administration  
- 345 % auf die Hauswartschaft  
- 35 % auf die soziokulturelle Animation  
- 495 % auf die neu übernommene FrauenWG  
- sowie 250 % auf das Nachtteam an der Kursaalstrasse

Das Team der DOCK8 GmbH zählte 13 (12 in 2023) Mitarbeitende in 710% (ebenfalls 710% in 2023) Vollzeitstellen .

Qualität messen

88% unsere Kund*innen bewerten in der alle zwei Jahre stattfindenden Befragung ihre Wohnbegleitung als ganz (72%) oder eher (16%) ihren Bedürfnissen entsprechend. Die Qualität der Wohnbegleitung wurde auch von den zuweisenden Behörden in den jährlichen Controllinggesprächen als sehr gut eingestuft.

Kund*innenbefragung

Die alle zwei Jahre durchgeführte Kund*innenbefragung fand gegen Ende 2024 statt. Alle Kundinnen erhielten einen Fragebogen – sowohl in normaler als auch in leichter Sprache. Erfreulicherweise kamen 68 Fragebögen zurück. 51 wurden in normaler und 17 in leichter Sprache ausgefüllt. Besonders gefreut haben wir uns über die 88% unserer Kund*innen, die bestätigten, dass die Betreuung und Begleitung ihren Bedürfnissen ganz (72%) oder eher/etwas (16%) entspricht.

Jährliche Qualitätssicherungs-Gespräche mit den zuweisenden Organisationen

Wie jedes Jahr fanden auch 2024 Qualitätssicherungsgespräche mit den vier wichtigsten zuweisenden Stellen statt: dem Sozialdienst der Stadt Bern, der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (EKS), den Universitären Psychiatrischen Diensten (UPD) und neu mit den Opferhilfestellen. Die Gespräche zeigten, dass die Zuweiser*innen weiterhin sehr zufrieden sind mit dem Angebot von Wohnenbern.

Besonders hervorgehoben wurde die Flexibilität von Wohnenbern, die es ermöglicht, individuelle Lösungen anzubieten – insbesondere im niederschwelligen Bereich für Menschen mit schweren Abhängigkeitserkrankungen und komplexen Begleitsituationen. Die Zusammenarbeit mit Wohnenbern wird als positiv und fachlich fundiert wahrgenommen.

Indikatoren im jährlichen Controllingbericht des Leistungsvertrags mit der Stadt Bern

Zusätzlich zu den Kund*innenbefragungen und den Controllinggesprächen mit den zuweisenden Behörden evaluiert Wohnenbern zweimal jährlich von der Stadt vorgegebene Indikatoren zur Wirkung der Obdachsicherung, Wohnbegleitung und psychosozialen Beratung. Drei besonders spannende Indikatoren haben wir herausgepickt – sie geben einen konkreten Einblick in die Wirkung unserer Arbeit:

Indikator1: Wechsel in Wohnformen mit mehr Selbständigkeit und tieferer Betreuungsintensität sind häufiger als andere
Insgesamt fanden im letzten Jahr 59 Übertritte statt. Davon gelangen 33 Übertritte in ein Wohnangebot mit tieferer Betreuungsintensität oder ohne Begleitung. Dies waren 12 mehr als im Vorjahr.

Besonders erfreulich ist, dass knapp die Hälfte der Betroffenen den Schritt aus einem(teil-)betreuten Setting in eine eigene Wohnung schaffte, während acht Personen von einem teilbetreuten in ein begleitetes Setting wechseln konnten. Unsere Zielvorgabe von mindestens 50 % Übertritten in eine selbstständigere Wohnform wurde damit deutlich übertroffen.

Gleichzeitig zeigte sich 2024, ähnlich wie im Vorjahr, dass einige Kund*innen aufgrund einer Verschlechterung ihrer Situation verstärkt auf (teil)betreute Angebote angewiesen waren – in manchen Fällen führte dies sogar zu einem Übertritt in die Klinik, Obdachlosigkeit oder in Haft.



Indikator 2a: Nach 6 Monaten Aufenthalt beurteilen die Kund*innen ihren physischen und psychischen Gesundheitszustand als stabil oder besser als bei Eintritt


Erstmals wurden im vergangenen Jahr die Kund*innen des niederschwelligen Wohnangebots an der Weissensteinstrasse 12 zu ihrem Gesundheitszustand befragt.
20 von 30 Personen schätzten ihren physischen und psychischen Zustand im Vergleich zum Zeitpunkt des Eintritts nach sechs sowie nach zwölf Monaten als stabil oder verbessert ein.

Diese Rückmeldungen zeigen, dass das niederschwellige Wohnangebot einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der gesundheitlichen Situation von schwer suchterkrankten Menschen leisten kann.
Gleichzeitig wird deutlich, dass dieser Stabilisierungsprozess Zeit benötigt: Während nach sechs Monaten noch neun Personen angaben, ihr Gesundheitszustand habe sich gar verschlechtert, war es im zweiten Halbjahr nur noch eine Person.

Die angestrebte Zielvorgabe – mindestens 50 % der Bewohner*innen mit stabilisiertem oder verbessertem Gesundheitszustand – wurde somit erreicht.



Indikator 2b: Nach 6 Monaten Aufenthalt beurteilen die betreuenden Fachpersonen den physischen und psychischen Gesundheitszustand als stabil oder besser als bei Eintritt


Zum Quervergleich beurteilten die betreuenden Fachpersonen den physischen und psychischen Gesundheitszustand der Kund*innen nach sechs und nach zwölf Monaten ebenfalls. Die Einschätzung des Fachpersonals deckt sich in weiten Teilen mit den Angaben der Kund*innen.

Genau rechnen

Auch 2024 war wie immer auch rechnerisch einaussergewöhnliches Jahr. Der Verein musste viele nicht budgetierte Kosten vor allem im Bereich erhöhte Sicherheitsvorkehrungen wegen erhöhter Gewaltbereitschaft stemmen. Wir sind froh, ging die Jahresrechnung trotzdem auf.

«Zahlen sind mein Steckenpferd. Die Sinnhaftigkeit und Vielseitigkeit von Wohnenbern machen meine Arbeit nach wie vor spannend und bereichernd.»

Franziska Lörtscher, Finanzen & HR

Fein essen und geniessen

Nach drei Jahren Aufbau hat sich der soziale und inklusive Gastronomiebetrieb DOCK8 in der Stadt Bern als feste Grösse etabliert – bekannt für feines und gleichzeitig kostengünstiges Essen, die vergünstigten 5-Franken-Solimenüs, inklusive Veranstaltungen, ein niederschwelliges Beratungsangebot und vor allem für eine gelebte Willkommenskultur gegenüber allen Menschen.

Die Nachfragenach den Solimenüs für Menschen, die sich ein warmes Essen im Restaurant nicht leisten können, steigt stetig. Dieses Angebot ist nur dank der Solidarität unserer Gäste möglich – Menschen, die einen «Fünfliber» oder mehr spenden.

Der nicht querfinanzierte Betrieb hat sich in den letzten drei Jahren mit viel Engagement und Durchhaltewillen über Wasser gehalten. Trotz guter Gästezahlen und viel positivem Feedback gäbe es das DOCK8 ohne die Unterstützung grosszügiger Spender*innen, Freund*innen und Gönner*innen vielleicht nicht mehr.

Wenn auch Sie den inklusiven Betrieb unterstützen möchten – sei es mit einem Besuch, einer Spende, einem Firmenanlass, einer Geburtstags-, Abschieds- oder Jahresendfeier oder einem anderen Event – freuen wir uns sehr!
Treten Sie mit uns in Kontakt:

📞 031 312 55 44
📧 dock8@wohnenbern.ch
💸 dock8.ch/spenden

Wir danken unseren Spenderinnen und Spender von Herzen:

Heidi Hodler - Worb
Giovanna Battagliero
- Bern
Lukas Aeschlimann
- Bern
Nathalie Tosato
- Bern
Sonia Straub
- Bern
Karin Hofmann - Bern
Christian Walti - Bern
Andrea Meier - Bern
Jürg Brechbühl - Wabern
Ludwig Gärtner - Kaufdorf
Angelika Ströhle - Bern
Roland Von Däniken - Liebefeld
Nathalie Tosato - Bern
Colette Nomakhwezi Carroz - Bern
Mila Brändli - Bern
Ursula Stalder - Grossaffoltern
Christoph Meier - Münsingen
Christoph Frei - Bern
Christoph Frautschi - Bern
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Mit Ihrer Spende ermöglichten Sie dem DOCK8 im letzten Jahr

➡️ 1381 Solimenüs an Menschen in prekären finanziellen Verhältnissen abzugeben
➡️ 124 kostenlose, inklusive Veranstaltungen durchzuführen
➡️ im Schnitt täglich 10 Menschen einen Platz ohne Konsumationszwang an der Wärme zu      gewähren und am öffentlichen und sozialen Leben teilzuhaben
➡️ mitzuhelfen, das Sunntigsznacht von PINTO für jeweils rund 80 armutsbetroffene      Menschen anzubieten
➡️ niederschwellige Beratung und Triage durch das speziell geschulte Gastropersonal      auszuführen
➡️ Beschäftigungs- und Arbeitseinsatzplätze im Service und in der Küche für 34 Menschen      bereit zustellen

Oliver Truttmann, Betriebsleiter Restaurant DOCK8
Veranstaltungen DOCK8